Dr. Natalie Harsdorf-Borsch leitet seit 1. Dezember 2021 geschäftsführend die österreichische Wettbewerbsbehörde und ist damit die erste Frau an der Spitze der Bundeswettbewerbsbehörde in Österreich, und das mit 37 Jahren.
Schon seit 2009 ist Frau Harsdorf-Borsch in verschiedenen Funktionen für die BWB tätig. Als Leiterin der Rechtsabteilung und Stv. Geschäftstellenleiterin hat sie die BWB in zahlreichen Verfahren vor dem Kartellgericht, Kartellobergericht und auch in mehreren Vorabentscheidungsverfahren vor dem EuGH erfolgreich vertreten. 2018 wurde sie ins Competition Bureau der OECD gewählt. Seit 2019 ist sie gewählte Koordinatorin des OECD-Wettbewerbskommitees gegenüber der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung UNCTAD. Seitens des Europäischen Wettbewerbsnetzes wurde sie 2023 in die High Level Group des Digital Markets Act auf europäischer Ebene entsandt.
Frau Harsdorf-Borsch ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Fachpublikationen im Bereich Kartellrecht. Zudem ist sie Gründerin des Women Competition Law Network Austria.
Natalie Harsdorf-Borsch hat an der Juristischen Fakultät der Universität Wien, in Dublin und am College of Europe, Brügge Rechtswissenschaften studiert und sich auf Wettbewerbsrecht spezialisiert. Sie dissertierte zum Thema „Das Recht auf Akteneinsicht im kartellrechtlichen Verfahren“
Im Oktober 2021 wurde sie als „Juristin des Jahres“ von der Vereinigung Österreichischer Unternehmensjuristen in Kooperation mit Women in Law Österreich ausgezeichnet. Harsdorf-Borsch ist die erste Frau im öffentlichen Dienst, die den Award erhalten hat.
Die renommierte Jury begründete die Awardverleihung damit, dass sie als erste Frau an der Behördenspitze der BWB bereits in kurzer Zeit herausragende Leistungen vorzuweisen hat. Dies betrifft insbesondere die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und den Ausbau der IT Forensik aber auch Effizienzsteigerungen in anderen Bereichen der Behörde. Ihr Bestreben und auch die Umsetzung eines höheren Anteils von Frauen in Führungspositionen in der BWB war ebenfalls ein Grund für die Verleihung dieses Awards. Ihre akademischen und internationalen Leistungen im Bereich des Kartellrechts und Wirken im Kartellrechtsvollzug auch in vorherigen Funktionen wurden hervorgehoben.