DIE BEWERBUNG
Bewerbung – für wen eigentlich? In erster Linie machen Sie eine Bewerbung für sich selbst – im folgenden Artikel finden Sie daher nützliche Informationen rund um das Thema Bewerbung, Bewerbungstrends und Do´s & Don´ts, die Ihnen auf Ihrem Bewerbungsweg hilfreich sein können.
Bewerbung – was gehört alles dazu…
Wie bewerbe ich mich richtig und was gehört alles in die Bewerbungsunterlagen? Diese Fragen lassen sich nicht in einem Satz beantworten und bedürfen immer einer individuellen Betrachtungsweise – daher gleich schon vorab: „Perfekt sind die wenigsten – nah dran ist gut genug“.
Lebenslauf mit Foto und Bewerbungsschreiben
Die Bewerbung besteht klassischerweise aus Lebenslauf mit Bild und dem Bewerbungsschreiben – haben Sie diese 2 Dokumente mit adäquatem Inhalt befüllt sind Sie bereits auf einem sehr guten Weg. Die Bewerbung kann noch um Abschluss- sowie Dienstzeugnisse ergänzt werden – jedoch muss dies nicht gleich beim ersten Kontakt mitgeschickt werden. Beispielsweise können Sie in der Bewerbung per Email anführen: „Gerne lasse ich Ihnen weitere Dokumente wie Abschluss- und Dienstzeugnisse zukommen“. Dabei geht es einerseits darum nicht mit unzähligen oder riesigen Anhängen zu verwirren und anderseits auch um die eigenen Daten zu schützen. Anhang Lebenslauf_NAME und Anhang Bewerbungsschreiben_STELLE_NAME – für den ersten Kontakt völlig ausreichend. Bewerbungsmappen per Post zu versenden ist so gut wie gar nicht mehr en vouge. Eher im Gegenteil, kann es passieren, dass Sie gar nicht berücksichtigt werden oder auch einen negativen ersten Eindruck erwecken. Auch weil PersonalerInnen dann mehr Aufwand haben, Ihre Unterlagen digitalisieren müssen und Sie Ihnen gegebenenfalls wieder zurücksenden müssen, sind sie nicht mehr gern gesehen. Unternehmen, die doch noch auf Bewerbungsmappen bestehen, kommunizieren das normalerweise aber auch direkt in der Stellenanzeige oder falls Sie sich nicht sicher sind, was gewünscht ist, fragen Sie direkt bei der Ansprechperson, die in der Stellenanzeige angegeben ist nach.
Sie können zum Bewerbungsgespräch sicherheitshalber auch noch eine Bewerbungsmappe mit nehmen, holen Sie sich dafür am besten noch ein paar Tipps für die Bewerbungsmappe.
Tipps vom Profi und auch mal etwas anderes wagen…
Sind Sie gerade dabei Ihre ersten Bewerbungen zu schreiben und befinden Sie sich möglicherweise noch am Übergang von Ausbildungs- zu Arbeitswelt, ist es sicher hilfreich sich Bewerbungstipps für BerufsanfängerInnen oder auch Bewerbungstipps von Experten und auch Erfahrungswerte von anderen einzuholen, um ein Gefühl für den Bewerbungsprozess zu bekommen. Wie bei so vielem gilt: je mehr Sie üben, umso besser werden Sie und gerade auch in Zeiten, in denen der Arbeitsdruck evtl. nicht so hoch ist, können Sie unterschiedliche Bewerbungsstrategien wie Onlinebewerbung, Xing oder LinkedIn Profile, direkt Ansprache auf Recruiting Messen etc. austesten und damit Erfahrungen sammeln. Auch „Bewerbung mal anders“ mit kreativen Lebenslauf oder einem Bewerbungsvideo könnten ein Versuch wert sein.
Bewerbungstrends
Die Bewerbungstrends gehen heute neben E-Assessment-Centern und Vorstellungsgesprächen per Skype aber auch Richtung der Unternehmen und verlangen Aktivität von ihrer Seite. Unternehmen müssen sich zunehmend um den Bewerber/die Bewerberin bemühen und Ihnen neben wirklichen Benefits auch ein gutes Betriebs- und Führungsklima bieten, welches auch auf Online-Bewertungsplattformen wie Kununu von ehemaligen BewerberInnen und MitarbeiterInnen bewertet wird – ein guter Umgang mit kritischen Stimmen ist dabei ebenso wichtig, wie die Beantwortung von positivem Feedback. Soziale Medien als Jobcenter sind heute nicht mehr aus dem Bewerbungsprozess weg zu denken. Wobei wiederum mehrere Funktionen abgedeckt werden. Einerseits können Unternehmen Stellenanzeigen über Social Media Kanäle verbreiten und damit potentielle BewerberInnen zur Bewerbung anregen, andererseits können RecruiterInnen sowie Headhunter auch direkten Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Social Media Kanäle wie Facebook, Instragram und Twitter sind im Gegensatz zu Xing und LinkedIn aber aus dem angeblichen Schein des „Privaten“ entstanden und auch dementsprechend von privaten Inhalten geprägt, was sich nicht immer mit den beruflichen Ansprüchen deckt. Daher ist es umso wichtiger, nicht nur auf Bewerbungsplattformen einen ansprechenden Auftritt zu zeigen, sondern auch auf anderen Plattformen im eigenen Interesse Bild- und Videoelemente sowie Aussagen und Gruppenzugehörigkeiten ausgewählt und unter Prüfung der „Brille des Personalers“ zu veröffentlichen. Personal Branding im Internet ist unerlässlich und auch seine Eigenmarke zu entwickeln und über unterschiedliche Kanäle zu verbreiten, ist immer wichtiger. Daher ist es sicherlich hilfreich sich immer wieder Tipps für Ihr Xing-Profil zu holen, damit Sie auch auf diesem Bewerbungsweg wissen, wo es lang geht.
Elektronische Bewerbung vor Papier
„Elektronische Bewerbung vor Papier“ kann als Grundsatz gesehen werden, da nicht nur effizienter und umweltbewusster gehandelt wird, sondern auch die Vielfalt an Kommunikationsskills und der sichere Umgang mit Online-Formularen, Email und co. unter Beweis gestellt werden kann. Die Checkliste zur Onlinebewerbung umfasst damit neben vollständigen Bewerbungsunterlagen auch die Wahl einer neutralen Emailadresse – hasi123@… ist nicht seriös – Name@… passt immer-. Die bevorzugte Bewerbung ist immer über das Online Formular vor der Emailbewerbung, am besten vollständig und richtig ausgefüllt. Meist wird über die Online-Bewerbung gleich ein BewerberInnenaccount erstellt, in dem Sie ihre Angaben auch im nachhinein noch ändern oder ergänzen können, den Bearbeitungsstatus Ihrer Bewerbung abfragen können und auch andere passende Stellen einsehen oder sich direkt bewerben können. Daher: Zugangsdaten und Passwort speichern nicht vergessen!
Zeigen Sie ihr Können
Ihre Kommunikationsstärke zeigen Sie auch darin, dass Sie sich auf Stellenausschreibungen, die auf Englisch verfasst sind, auch auf Englisch bewerben, auch wenn sich der Unternehmensstandort im deutschsprachigen Raum befindet. Bewerben auf Englisch für ein Unternehmen im englischsprachigen Raum stellt andere Kriterien an den Bewerber/die Bewerberin – siehe daher auch Bewerben auf Englisch II, Bewerben auf Englisch III.
Assessmentcenter sind eine weitere Möglichkeit BewerberInnen besser kennenzulernen und die von Ihnen im Lebenslauf und Bewerbungsgespräch genannten Kompetenzen in Anwendung zu erleben. Sie brauchen also keine Angst vor dem Assessmentcenter haben, sondern können es als willkommene Chance sehen, Ihr Können unter Beweis zu stellen.
Do´s & Don´ts
Stolpersteine bei der Bewerbung sind ganz klar Layout- und Rechtsschreibfehler, aber auch falsche Ansprechpersonen oder ein falsches Unternehmen im Bewerbungsschreiben sind absolute No Goes und können durch eine gute Endkontrolle der Bewerbungsunterlagen vermieden werden. Besonders wichtig ist es, für jede Bewerbung ein individuelles Bewerbungsschreiben zu verfassen, was auf die Stellenausschreibung abgestimmt ist und darauf Bezug nimmt. Gerade die ersten beiden Sätze müssen überzeugend sein, da diese entscheidend sind, ob die Bewerbung weiter gelesen und damit beachtet wird oder nicht. Übertriebe, seitenlange Darstellungen Ihres angeblichen Könnens gepaart mit Auflistungen aus der Vergangenheit, Standartsätzen und dem offensichtlich nicht individualisierten Satzbau machen jede Bewerbung kaputt.
Bitte nicht lügen
Auch Lügen haben kurze Beine und wenn RecruiterInnen „Bewerbungslügen auf der Spur“ sind, können Sie sich damit große Probleme bis hin zu Anzeigen einhandeln. Daher gilt: bleiben Sie bei der Wahrheit, stellen Sie sich realistisch und mit Ihrem Können und Ihrer Leistung in den Mittelpunkt.
Email-Anhänge eindeutig benennen
Online bewerben ist jederzeit und von überall aus möglich – aber Samstag 03:30 Uhr abgeschickte und mit Rechtsschreibfehlern gespickte Bewerbungsunterlagen lassen einen großen Spielraum für Spekulationen, weshalb Sie auch darauf achten sollten Bewerbungen zu Tages- oder frühen Abendzeiten und im besten Fall ohne Fehler abzusenden. Der Text sowie der Anhang in der Email sind weitere wichtige Punkte in der Bewerbung. Es gilt grundsätzlich Anhänge nicht größer als 2 MB anzuhängen, diese sind im besten Fall als eindeutig zu entziffernde PDFs – Lebenslauf_Name.pdf; Bewerbung_Stelle_Name.pdf – zu erkennen. In der Ansprache in einer Email sollte direkt auf die Kontaktperson Bezug genommen werden – falls diese nicht ersichtlich ist, sollte eine allgemeingültige Ansprache wie „Guten Tag oder Sehr geehrte Damen und Herren“, gewählt werden. Anschließend folgt ein kurzer Text (2-3 Sätze) indem Sie ihr Anliegen oder auch Ihre Motivation zur Bewerbung schildern können. Ein zuvorkommender Zug ist auch, den Leser/die Leserin auf die im Anhang befindlichen Dateien hinzuweisen. Beispielsweise „Ich freue mich sehr Ihnen daher meine Bewerbungsunterlagen im Anhang übermitteln zu dürfen. Falls Sie noch weitere Unterlagen wie Zeugnisse oder Arbeitsnachweise benötigen lassen Sie es mich gerne jederzeit wissen.“