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Wie überzeuge ich im Bewerbungsgespräch?

Für viele Absolventen stellt sich nach Abschluss des Studiums oder der Ausbildung die Frage, wie es weitergehen soll. Sind Sie sich bereits sicher, in welchem Bereich Sie tätig werden möchten, welche Betriebe und Firmen Sie bevorzugen oder welche für Sie nicht in Frage kommen? Liegen Ihnen alle Unterlagen, Zeugnisse und Zertifikate vor und haben Sie Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig zusammengestellt, kann Ihr Bewerbungsverfahren beginnen.

Vorüberlegungen zum Bewerbungsgespräch

Falls für Sie alles gut läuft, finden Sie im angemessenen zeitlichen Rahmen nach Ende der Bewerbungsfrist die Einladung zum Vorstellungsgespräch in Ihrer Post. Sicherlich löst diese Einladung viel Freude aus. Andererseits wächst natürlich auch die Anspannung vor der neuen möglichen beruflichen Herausforderung und dem Bewerbungsgespräch. Häufig entstehen Fragen wie:
Mit welchen Überzeugungen im Bewerbungsgespräch können Sie hervorstechen? Wie schaffen Sie es, dass das Bewerbungsgespräch beim Unternehmen nachhaltig in positiver Erinnerung bleibt? Was antworten Sie, wenn es um Ihren Umgang mit Stärken und Schwächen geht?

Sicherlich haben Sie bereits für Ihr Bewerbungsschreiben umfangreiche Informationen über das Unternehmen, bei dem Sie sich beworben haben, gesammelt. Das Ergebnis Ihrer Recherche über das Unternehmen ist auch für das Bewerbungsgespräch enorm wichtig. Überzeugen im Bewerbungsgespräch können Sie in jedem Fall durch aktuelles Wissen über das Unternehmen. Beispiele wären neue Projekte, wie die geplante Firmenerweiterung im Ausland oder die Eröffnung einer neuen Filiale.
Ein Kardinalfehler in einem Bewerbungsgespräch ist, wenn Sie auf Fragen zu den Angaben aus Ihrer schriftlichen Bewerbung – Lebenslauf, Studium, Studien- und Ausbildungsschwerpunkte etc. – abweichend antworten. Daher ist es notwendig, dass Sie alle Angaben und Daten der Bewerbung sich vor dem Bewerbungsgespräch eingeprägt haben. Ratsam ist es, eine Zweitschrift Ihrer Bewerbung mit zum Bewerbungsgespräch zu nehmen.

Um mehr über Ihre Stärken und Schwächen herauszufinden, gibt es verschiedene Möglichkeit. Einerseits können Sie natürlich selber über sich nachdenken und sich hinterfragen, was sie gut beziehungsweise nicht so gut können. Andererseits können Sie Familienmitglieder und Freunde fragen, was diese für Ihre Stärken und Schwächen halten und was Sie an Ihnen schätzen. Dies darf man natürlich nie persönlich nehmen, hilft Ihnen aber sehr sich über die eigenen Stärken und Schwächen klarzuwerden. Wissen Sie über Ihre Stärken und Schwächen Bescheid, dann denken Sie darüber nach, wie Sie beides positive verkaufen können. Auch eine Schwäche ist auf bestimmte Art und Weise immer eine Stärke. Sind Sie oft übermotiviert? Dann kann dies eine Schwäche sein, da Sie schnell nervös werden oder enttäuscht sind, wenn etwas nicht so läuft wie sie planen. Zugleich liegt darin aber auch eine Stärke. Und zwar dass Sie mit Eifer an eine Aufgabe heran gehen und diese bestmöglich lösen möchten.

Outfit und Anreise

Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber, was Sie sich anziehen möchten. Ihr Outfit ist schon ein sehr wichtiger Anhaltspunkt bei der späteren Bewertung des Bewerbungsgespräches durch das Unternehmen. Hierbei sollten Sie daran denken, dass Sie sich ansprechend und gepflegt kleiden sollten. Ihr Outfit sollte zu Ihrer geplanten Tätigkeit passen. „Verkleiden“ Sie sich nicht zu sehr. Sie sollten sich in Ihrem Outfit wohlfühlen. Unbehagen wird Ihr Gesprächspartner bemerken. Legen Sie sich am Tag vor dem Bewerbungsgespräch alle Kleidungsstücke, die Sie anziehen werden, separat zu recht.
Vergewissern Sie sich, wo das Bewerbungsgespräch tatsächlich stattfindet. Dies kann durchaus auch von der postalischen Anschrift des Unternehmens abweichen. Überlegen Sie, wie Sie anreisen. Schauen Sie sich gegebenenfalls eine Routenplanung und einen Städteplan im Internet an. Planen Sie in jedem Fall – ob mit Bus, Bahn oder Auto – einen guten Zeitpuffer ein und legen Sie für sich eine Abfahrtzeit fest. Bedenken Sie, es kann auch am Tag eines Bewerbungsgespräches eine Unpässlichkeit dazwischenkommen. Optimal wäre es, wenn Sie die Strecke einmal abfahren und vielleicht sogar schauen, in welchem Besprechungszimmer Sie sich einfinden müssen. So kennen Sie dann bereits den Anfahrtsweg und das Betriebsgelände. Das gibt Ihnen Sicherheit.

Inhalte des Bewerbungsgespräches

Das vorrangige Ziel eines Bewerbungsgespräches ist, ob Sie der geforderten Fachlichkeit der ausgeschriebenen Stelle entsprechen. Neben den Hard-Skills spielen auch die Soft-Skills eine immens wichtige Rolle. Fast gleichrangig sind jedoch auch häufig die Anforderungen hinsichtlich Teamfähigkeit, Sympathie, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Freundlichkeit und Offenheit.
Beachten Sie während des Bewerbungsgespräches genau das Gesagte und Gefragte. Schweifen Sie nicht vom Wesentlichen ab. Es gibt eine Vielzahl von Bewerbungsgesprächen, die unter anderem auf folgende Standardthemen zurückgreifen:

  • Warum interessieren Sie sich gerade für diese Stelle?
  • Haben Sie sich auch bei anderen Unternehmen beworben?

Diese Fragen zielen eindeutig auf das Motiv Ihrer Bewerbung. Es soll herausgefunden werden, wie wichtig Ihnen diese Stelle ist.

  • Nennen Sie bitte Ihre Schwächen und Stärken!
  • Können Sie uns bitte Ihren größten Erfolg und Ihre größte Niederlage benennen?

Mit dieser Aufforderung und Frage möchte das Unternehmen Sie besser kennenlernen. Denken Sie daran, jeder Mensch hat auch Schwächen. In einem Bewerbungsgespräch ist das Benennen einer „kleinen“ Schwäche kein Nachteil. Es macht den Bewerber eher sympathischer.

  • Was zeichnet Sie aus?
  • Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?

Mit diesen Fragen möchte das Unternehmen herausfinden, ob Sie im Stande sind, sich gut selbst einzuschätzen. Hier sollten Sie unbedingt nochmals alles, was Sie dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle bieten können, in die Waagschale werfen.

  • Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?

Bei dieser Frage sollten Sie geschickt versuchen, dass das Unternehmen die Gehaltsvorstellung zuerst benennt. Informieren Sie sich vorab über den realistischen Verdienst in Ihrer Region für die beworbene Stelle. Gehen Sie nicht zu hoch ran! Dies könnte den Anschein erwecken, dass Sie sich im Markt nicht ausreichend auskennen.

Dankschreibung

Ein Dankschreiben an das Unternehmen kurz nach einem Bewerbungsgespräch ist nicht üblich, kann aber durchaus den positiven Eindruck über Sie erhärten. Dies sollten Sie nach eigenem Ermessen nach dem Bewerbungsgespräch entscheiden.