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Alle Jahre wieder: von Fettnäpfchen und Fallstricken auf der Weihnachtsfeier

Spätestens wenn es in der Innenstadt verlockend nach Glühwein und gebrannten Mandeln duftet, aus dem Lautsprechern im Großraumbüro in Endlosschleife „Last Christmas“ ertönt und emsige Kollegen die Weihnachtsdekoration wieder hervorkramen, ist klar: Das Weihnachtsfest steht vor der Türe, und mit ihm die alljährliche Firmen-Weihnachtsfeier. Doch worauf gilt es zu achten? Was soll ich anziehen, welche Gesprächsthemen haben auf der Veranstaltung nichts verloren, und muss ich wirklich gänzlich auf Alkohol verzichten? Wenn Sie sich solche oder ähnliche Fragen stellen, können Ihnen vielleicht unsere Weihnachts-Benimmregeln helfen.

 

Ihr Kinderlein, kommet – oder doch nicht?

Wenn die alljährliche Einladung zur Weihnachtsfeier auf den Bürotisch flattert, stellen sich viele zunächst die Frage: Muss ich überhaupt daran teilnehmen? Die Antwort lautet, kurz und bündig: Ja. Sie sollten sich zumindest kurz auf der Veranstaltung blicken lassen – damit demonstrieren Sie Teamgeist, der sich wiederum positiv aufs Betriebsklima auswirkt. Wer partout nicht mitfeiern möchte, sollte dies zumindest gut begründen können – eine schlechte Ausrede wird schnell durchschaut und kann Sie bei Chefs und Kollegen einige Sympathiepunkte kosten.

 

Morgen, Kinder, wird’s was geben: Geschenke!

Eng verknüpft mit dem Fest der Liebe sind traditionellerweise auch Geschenke. Es wäre falsch, an dieser Stelle eine Empfehlung für das „richtige“ Präsent abzugeben. Grundsätzlich sollte es individuell, aber nicht zu persönlich oder gar intim sein – das könnte eine falsche Botschaft suggerieren. Wählen Sie stattdessen lieber Geschenke mit neutralem Charakter, die den Beschenkten zu nichts verpflichten (wie etwa eine gute Flasche Wein, Gutscheine oder Kinokarten).

Falls Ihre Kollegen Geld für ein gemeinsames Vorgesetzten-Geschenk sammeln, beteiligen Sie sich auf jeden Fall daran. Orientieren Sie sich bei der Höhe der Summe an Ihren Kollegen: Geiz ist ebenso unangebracht wie übermäßige Großzügigkeit.

 

Schneeflöckchen, Weißröckchen und Hosenanzug

Vermutlich haben Sie sich schon im Vorfeld Gedanken über Ihr Outfit auf der Weihnachtsfeier gemacht. Beachten Sie dabei unbedingt den Dresscode, der sich üblicherweise nach der Art der Veranstaltung richtet: Für gemütliche Bürofeiern ist der casual Business-Look vollkommen ausreichend. Wenn Ihr Chef zum Galadinner lädt, sollten Sie hingegen zu etwas Festlicherem greifen.

Im Zweifelsfall ist es besser, over- als underdressed zu erscheinen. Lassen Sie besonders freizügige und/oder der Jahreszeit nicht angemessenen Kleidung lieber im Schrank und wählen Sie etwas Angemesseneres.

 

Lasst uns froh und munter sein – aber nicht sternhagelvoll!

Jeder kennt peinliche Anekdoten über den einen oder anderen Kollegen, der es mit dem Alkohol nicht nur ein bisschen, sondern gleich komplett übertrieben hat und sich dadurch einen dauerhaften Platz in der firmeninternen „Hall of Shame“ sichern konnte. Zwar ist grundsätzlich nichts Verwerfliches daran, einen geselligen Abend mit seinen Kollegen und Vorgesetzten zu verbringen und mit ein paar Gläschen auf die gelungene Feier anzustoßen. Wer allerdings zu tief ins Glas schaut, verliert schnell die Kontrolle und blamiert sich womöglich. Vergessen Sie nicht: Dies ist kein Abend mit Ihren Kumpels in der Kneipe, und Sie müssen niemanden unter den Tisch trinken.

(Und Achtung: Ganz egal, wie fahrtauglich Sie sich nach ein paar Gläsern Sekt und Glühwein noch fühlen – nehmen Sie zur Sicherheit trotzdem ein Taxi.)

 

 Kling, Glöckchen, klingelingeling, oder: Vorsicht, Verhaltens-Alarm

Ja, selbst auf einer scheinbar ungezwungenen Feier kann man durch unangemessenes Verhalten negativ auffallen. Verzichten Sie daher auch in geselliger Runde lieber auf geschmacklose Witze, Lästereien und sonstige ungezügelte Aktionen: Wer hemmungslos mit seinen Kollegen knutscht, sich allzu gierig auf das Buffet stürzt oder übermäßig laut wird, fällt ebenso unangenehm auf wie immer nörgelnde Spaßbremsen, die in einsamen Ecken unverhohlen ihren Unmut über so viel geballte Fröhlichkeit zur Schau stellen. Generell gilt also: Genießen Sie den Abend, haben Sie Spaß, aber übertreiben Sie es nicht.

Übrigens: Wenn es eine Tanzfläche gibt, dürfen Sie diese ruhig beanspruchen! Tanzen trägt zur guten Stimmung bei und macht, wie das Albert Einstein College of Medicine in New York herausgefunden hat, erwiesenermaßen intelligenter. Worauf warten Sie noch?

 

Oh, Du Fröhliche… Oder siezen wir uns noch?

Es kann gut möglich sein, dass Ihnen Ihr Chef – sollte er Sie bisher gesiezt haben –  im Laufe des Abends in geselliger Stimmung bei Bier und Glühwein das „Du“ anbietet. Das ist grundsätzlich etwas Schönes – aber nur, wenn er sich am nächsten Morgen auch noch daran erinnern kann. Wenn Sie sich nicht sicher sind, bleiben Sie bitte gegebenenfalls weiterhin beim „Sie“. Es gilt als unhöflich, seinen Vorgesetzten darauf anzusprechen oder ihn gar an das „Du“ zu erinnern – warten Sie die Situation im Zweifelsfall besser ab und orientieren Sie sich am Verhalten Ihres Chefs.

 

Fröhliche Weihnacht überall! – Ein Extratipp zum Schluss

Nach einem gelungenen Abend vergessen viele Gäste auf etwas Essentielles – nämlich darauf, sich am Ende der Feier oder am Tag danach bei dem Gastgeber zu bedanken. Dabei gilt dies als Zeichen der Wertschätzung und des Respekts und sollte auf keinen Fall vergessen werden.

In diesem Sinne: Auf zum Fest – wir wünschen eine angenehme, besinnliche Weihnachtsfeier! 

 

Weitere Artikel zum Thema:

„Alle Jahre wieder: Patzer bei Weihnachtspartys vermeiden“ (Süddeutsche Zeitung/dpa, 08.12.2015)

„Peinliche Weihnacht überall“ (Spiegel Online, 28.11.2016)

„Firmen-Weihnachtsfeier: Was man darf und was nicht“ (meinbezirk.at, 07.11.2016)