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Arbeitsstile – wie arbeite ich und was brauche ich für eine Arbeitsumgebung?

Der folgende Blogartikel dreht sich um die Frage nach dem eigenen Arbeitsstil. Wieso ist es wichtig, im Bewerbungsgespräch auf die Frage nach dem eigenen Arbeitsstil gut antworten zu können und was hilft es einem selbst zu wissen, wie man am besten arbeitet. Warum wird in den meisten Bewerbungsgesprächen nach dem Arbeitsstil gefragt? Fragen wie „Beschreiben Sie bitte, wie Sie ein Projekt umsetzen“, „Was zeichnet Sie besonders aus“ etc. haben alle ein Ziel: Den Arbeitsstil der Bewerberin bzw. des Bewerbers herausfinden.
Aber wieso wollen Personalerinnen und Personaler den Arbeitsstil wissen?
Der Arbeitsstil einer Person ist entscheidend: Ob MitarbeiterInnen gut und motiviert arbeiten können hängt auch davon ab, in wie weit ein Mitarbeiter seinen bzw. eine Mitarbeiterin ihren persönlichen Arbeitsstil ausleben kann. Beispiel: Frühaufsteher oder Morgenmuffel – für manche ist auch in der Gleitzeit bis 09:00 Uhr noch nicht die passende Arbeitszeit dabei.

Arbeitsstil entscheidend für die Teamzusammensetzung

Auch in der Zusammenstellung der Teams ist es wichtig, die Arbeitsstile der einzelnen Teammitglieder zu kennen und dementsprechend Teams divers zusammenzusetzen, denn unterschiedliche Arbeitstypen sollten sich ergänzen und bestenfalls Synergien bilden. Wenn der Arbeitsstil einer Bewerberin bzw. eines Bewerbers so überhaupt nicht zum Unternehmen, zur Unternehmens- & Teamkultur passt, wird es oftmals auch schwer mit einer Einstellung.

Gerade jetzt auch durch Home Office und veränderte Arbeitsbedingungen lässt sich der eigene Arbeitsstil besonders gut herausfinden.
Brauche ich den Teamkollegen am Schreibtisch gegenüber, kann ich eigentlich alleine viel produktiver und konzentrierter arbeiten? Bringt die 10 Uhr Kaffeepause mich eigentlich mehr raus oder bin ich danach wieder motivierter?

Der Arbeitsstil ist natürlich stark von der eigenen Persönlichkeit anhängig, der Art der Tätigkeit, den bisherigen Arbeitserfahrungen und der Unternehmens- & Teamkultur.

Die einen brauchen die Arbeit an vielen verschiedenen Projekten gleichzeitig. Denn nach einer bestimmten Konzentrationsphase kann der Wechsel zu einem anderen Projekt helfen, um wieder konzentriert weiter arbeiten zu können. Müsste die Person bis Projektabschluss durchgängig an einem Projekt festhalten, könnte das ihre Produktivität sehr einschränken.

Andere bleiben so lange wie nötig ausschließlich an einem Projekt, da ein 2tes Projekt sie aus dem Konzept bringen würde. Unterschiedliche Arbeitsstile benötigen unterschiedlich stark ausgeprägte Kompetenzen. Um am eben genannten Beispiel von verschiedene Projekte zu ein Projekt zu bleiben: Strukturiertheit und Timemanagement auf der einen Seite sowie Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen auf der anderen Seite.
Wieder andere brauchen den regelmäßigen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, können von einem Meeting oder Call in den nächsten gehen und sind danach noch immer leistungsfähig. Wieder andere arbeiten lieber ungestört und sind nach einem wöchentlichen Teammeeting schon bedient. Die einen brauchen Dienstreisen um erst richtig aufzugehen und in den Workflow zu kommen, für andere sind Dienstreisen lästig und kosten ihnen viel Energie.

Für PersonalerInnen und Teamverantwortliche ist es also wichtig bereits im Bewerbungsgespräch herauszufinden, welchen Arbeitsstil der Bewerber bzw. die Bewerberin mitbringt, um für beide Seiten, Unternehmen und Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin die passenden Entscheidung zu treffen. Denn wenn der Arbeitsstil nicht zum Unternehmen und den Unternehmensstrukturen passt, wird die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter auch nicht gerne und hochmotiviert dort arbeiten können.

Wie finde ich meinen Arbeitsstil heraus?

Mit dem Arbeitsstil ist es ähnlich wie mit der Persönlichkeit – sich selbst mit ein paar Adjektiven zu beschreiben ist hierbei nicht die entscheidende Aufgabe, sondern es geht mehr darum, die eigene bisherige Arbeitserfahrung zusammenzufassen und auf wiederkehrende, automatisierte Abläufe zu untersuchen und so auch die eigenen Ansprüche an Arbeitsbedingungen formulieren zu können.
Eine Möglichkeit den eigenen Arbeitsstil heraus zu finden und beschreiben zu können ist, unterschiedliche frühere Arbeitserfahrungen, das können auch Erfahrungen aus Schule oder Studium sein, nochmals Schritt für Schritt durchgehen und von außen zu betrachten. Am besten die Antworten kurz und bündig notieren:

  • Wie gehe ich an eine Aufgabe heran?
  • Was habe ich als erstes gemacht, als zweites etc.?
  • Welche strukturellen Bedingungen brauche ich, um effizient arbeiten zu können?
  • Wie sieht mein perfekter Arbeitsplatz aus?
  • Wie komme ich mit anderen Arbeitstypen zurecht?
  • Welchen Arbeitsstil hatte die Kollegin bzw. der Kollege, mit der bzw. dem ich bisher am besten zusammengearbeitet habe?
  • Welchen Arbeitsstil hatte die Kollegin bzw. der Kollege, mit der bzw. dem ich bisher am wenigsten gut zusammengearbeitet habe?
  • Welche Arbeitsumgebung bräuchte ich im Idealfall, um mich voll und ganz ausleben zu können?
  • Welches Arbeitsumfeld ist für mich notwendig, um gut arbeiten zu können?

Wie antworte ich am besten auf die Frage nach dem Arbeitsstil?

Eine erste gute Formulierung ist, dem Gegenüber zu signalisieren, dass die Intention der Frage verstanden wurde und aufgegriffen werden kann. „Ich beschreibe meinen Arbeitsstil als…“ ist daher schon ein guter Anfang. Wichtig sind nun das Belegen bzw. Beschreiben der genannten Adjektive. Anhand von Beispielen lassen sich Eigenschaften besser beschreiben und das Gegenüber bekommt ein umfassenderes Bild. Wer noch weiter gehen möchte, kann auch gleich dazu sagen, mit welchem anderen Arbeitsstil sich die eigenen Eigenschaft bisher am besten kombinieren ließen. Das Gegenüber hat so sofort einen Anstoß, wo der Bewerber bzw. die Bewerberin am besten eingesetzt werden könnte.
Weiters eröffnet sich hierbei gleich die Gegenfrage nach den Rahmenbedingungen um diese mit den eigenen Voraussetzungen, Vorstellungen und Wünschen abzugleichen.
Den eigenen Arbeitsstil zu kennen, ermöglicht es einem, Arbeit zu dem zu machen, was es für einen individuell sein soll.